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Es werden Posts vom Juli, 2006 angezeigt.

Amazonas Düfte

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31.07.2006 - Aromakonzerne senden ihre Duftexperten in den Regenwald des Amazonas, um exotische Düfte zu suchen. Neue Parfums brauchen eine unverwechselbare Note. Unbekannte Düfte vermuten die Experten in den Blüten exotischer Pflanzen. Wie die Financial Times berichtet, stehen Aromakonzerne ständig unter Druck, ihren Kunden Produktneuheiten zu präsentieren. Um sich für die Kunden unverzichtbar zu machen, blieben den Herstellern daher nur ungewöhnliche Strategien . Mit Heißluftballons flögen die Duftexperten des Schweizer Duftkonzern Givaudan über tropische Regenwälder, um Düfte von den Blüten tropischer Bäume zu sammeln. Nach Angaben der Financial Times erklärte der Finanzvorstand von Givaudan, Matthias Waehren, die Düfte der Amazonas-Blüten könnten durchaus zur Grundlage für ein neues Parfum dienen. Die Duftexperten holten 50 bis 70 Fläschen mit Luft aus dem Regenwald. Diese Düfte würden im heimischen Labor analysiert . Selbst im neuen Geschäftsbericht von Givaudan finden sich G

Neue Straße zerschneidet den Regenwald

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29.07.2006 - Eine neue Straße durch den Amazonas-Urwald wird weitere Zerstörung bringen . Wem nützt die Piste? Mit Beginn der 70er Jahre startete die brasilianische Regierung - damals noch eine Militärdiktatur - eine Besiedelungspolitik des Amazonas-Regenwalds. Das Programm der Nationalen Integration sollte überbevölkerte Regionen Brasiliens entlasten und Umsiedlern landwirtschaftlich nutzbare Flächen geben. Bald fielen bis dahin unberührte Regenwaldgebiete der Rodung zum Opfer. Ein Netz von Fernstraßen durch den Dschungel schloss die neu genutzten Gebiete an das Straßennetz des Landes an. Die in den Regenwald geschlagene Straße wurde als Transamazonica berühmt. Die brasilianische Regierung sprach 1972 davon, dass die Transamazonica die ökonomische Expansion fördern und soziale Spannungen abbauen werde. Man erwartete eine Völkerwanderung. Und in der Tat brachen viele Menschen aus dem überbevölkerten Osten und Süden zur Landnahme nach Amazonien auf. Jetzt soll das Straßennetz im Dschu

Regenwaldhaus pleite - was kommt nun?

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28.07.2006 - Seit 10 Tagen sind die Tore zum Regenwaldhaus in Hannover geschlossen. Was wird aus dem Tropenhaus? Der Rat der Landeshauptstadt hat sich für einen Nachfolger entschieden: Die Sealife Deutschland GmbH. Ein Riesenaquarium soll die neue Attraktion werden. Das Regenwaldhaus ist pleite. Der Umbau soll nun beginnen. Zur Expo2000 war aus einem innovativen Konzept das Expo-Projekt 129 geworden und seither eines der erfolgreichsten botanischen Häuser überhaupt. Nach eigenen Angaben des Regenwaldhauses haben mehr als 1,2 Millionen Menschen den Regenwalddom besucht . Sie konnten mit allen Sinnen den Regenwald erleben. Mehr als 6.000 Pflanzen stellten die einzelnen Vegetationsstufen des brasilianischen Regenwalds vor. "In den letzten Jahren hat sich aber leider gezeigt, dass die Darstellung des Regenwaldes auf so einem hohen Level nicht durch die Einnahmen aus den Bereichen Ticketing, Events, Gastronomie, Merchandising und Sponsoring zu erhalten ist", heißt es in einer R

Eine weitere Dürre am Amazonas?

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Der Amazonas wird offenbar zum entscheidenden Faktor der Klimakatastrophe. Nach der Jahrhundertdürre im letzten Jahr zeichnet sich bereits die nächste Dürre ab. Geoffrey Lean, der für die britische Zeitung "The Independent" aus Manaus berichtet, sieht alle Anzeichen dafür, dass die jährliche Trockenheit wieder in eine katastrophale Dürre übergehen wird. Die Trockenzeit habe gerade erst begonnen. Der Wasserspiegel des Amazonas aber sinke bereits schneller als im Dürrejahr 2005. Ein weiteres Dürrejahr aber könne den Amazonas entscheidend schädigen. Wenn sich die Dürren häuften, könne der gesamte Amazonas in einen Kreislauf der Vernichtung geraten. Bislang galt der Amazonas-Regenwald bei den Wissenschaftlern als stabiles Ökosystem, dem so leicht niemand etwas anhaben kann. Zwar verurteilten die Forscher den Raubbau am Amazonas-Urwald, doch schien der Regenwald als ganzes nicht gefährdet. Doch nun sind die Wissenschaftler zu anderen Erkenntnissen gekommen, schreibt der Independ

Stopp für Sojaanbau

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Internationale Agrarfirmen haben sich jetzt verpflichtet, in den nächsten 2 Jahren kein Soja von neu angelegten Feldern innerhalb des Amazonas-Regenwaldes zu nutzen. Nach Aussage von Greenpeace ist dies zweijährige Moratorium durch die Aktionen und Verhandlungen der Umweltorganisation zu stande gekommen. Demnach stimmten die weltweit führenden Agrarfirmen und Soja-Händler Cargill, Bunge, ADM und A. Maggi dem 2-Jahres-Stopp für brasilianische Urwald-Soja zu. Greenpeace hatte von führenden Lebensmittelverarbeitern in Europa gefordert, dem meist illegalen Anbau von Soja mitten im Regenwald und der Beschäftigung von Arbeitern unter menschenunwürdigen Bedingungen ein Ende zu setzen. Nach der Veröffentlichung eines Greenpeace-Reports im Frühjahr 2006, in dem der illegale Soja-Anbau im Regenwald mit der Herstellung von Lebensmitteln in Europa in Verbindung gebracht wurde, hatten große Lebensmittelhändler die Initiative der Umweltorganisation unterstützt. Sie haben seither von den Soja-Händ

Amazonas.de - gefragt, zitiert, verlinkt

Immer mehr User rufen die Webseite www.amazonas.de auf: mehr als 600.000. Artikel von der Webseite haben Eingang in Schulbücher gefunden. So wurde gerade in das neue Erdkundebuch des Klett-Verlags "Terra - Geographie 8" für Gymnasien in Bayern amazonas.de mit einem Bericht über ökologisch verträgliche und sozial gerechte Waldbewirtschaftung aufgenommen. Gerade Lehrer und Schüler stellen immer wieder Anfragen an amazonas.de. Bis September 2006 soll deshalb ein eigener Teil der Webseite für Schulen gestaltet werden. Zusammengestellt werden Unterrichtsmaterialien, Tipps für den Unterricht, Quellen, Recherchen. Für Vorschläge hierzu wäre ich immer sehr dankbar. Angelika Hofer hat amazonas.de als wichtige Quelle in ihr Themenheft "Schatzkammer Regenwald" einbezogen. Das im Buch Verlag Kempen erschienene 80 Seiten starke Heft bietet eine Fülle von Materialien, mit denen Kindern das Thema Regenwald im fächerübergreifenden Unterricht nahe gebracht werden kann. Die Webs

Dem Ekel der Mosquitos auf der Spur

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Der Schweiß der Menschen wird von Mücken offenbar extrem unterschiedlich wahrgenommen. Kein Wunder: Der Schweiß setzt sich aus bis zu 400 verschiedener Stoffe zusammen. Für die Mücken muss der Cocktail stimmen, sonst halten sie Abstand. Wer also einen Schweißgeruch verbreitet, den Mücken nicht ausstehen können, der wird verschont . Glück gehabt. Zwei Forscher des britischen Rothamsted Research Centre hatten die Beobachtungen ernst genommen, die man ja selbst schon gemacht hat: Der eine wird von den Mücken geliebt und sehr gern gestochen, während der nächste von den blutrünstigen Insekten links liegen gelassen wird. Bisher hatte man geglaubt, wer verschont wird, dem fehlen attraktive Chemikalien in seinem Schweiß. Wer dagegen solche Lockstoffe verbreitet, auf den stürzen sich die Mücken. Doch nun zeigt es sich anders herum: Wer nicht gestochen wird, produziert quasi auf natürliche Weise einen Anti-Mücken-Stoff. Nach Angaben der Süddeutschen Zeitung wollen die britischen Wissenschaftle

Demos gegen Amazonaszerstörung

Greenpeace-Jugendliche protestierten in diesem Sommer bereits mehrmals gegen die Zerstörung des tropischen Urwaldes in Amazonien. Besonders der großflächige Anbau von Soja vernichte immer mehr Regenwald. Große Agrarkonzerne zerstören so den einzigartigen Urwald für die Fleischproduktion. Auf diese Weise ländet das Soja aus Amazonien auch in deutschen Futtertrögen von Schweinen, HÜhnern und Kühen. Den Weg vom intakten Urwald bis zu unserem Essen wurde von Jugendlichen auf den Demos symbolisch nachgestellt. In den letzten Jahren wurde immer deutlicher, dass es bei der Zerstörung des Regenwaldes nicht immer in erster Linie um den Verkauf von Tropenholz geht. Gerade für den Sojaanbau werden immer größere Flächen gebraucht. Greenpeace-Artikel

Ganz Amazonien kaufen ?

Auf einer Konferenz der Versicherungs-Gemeinschaft Lloyd´s vor fünf Tagen in London hat der schwedische Unternehmer Johan Eliasch einen auf den ersten Blick absurden Vorschlag gemacht: Für 18 Milliarden Dollar soll eine Unternehmergruppe den gesamten Amazonas-Regenwald kaufen. Dies berichtet jedenfalls die Berliner Umschau unter Berufung auf die größte brasilianische Tageszeitung "Folha de Sao Paulo". Demnach gründet der gigantische Kaufvorschlag vom Besitzer der Sportartikelfirma "Head" nicht - oder jedenfalls nicht in erster Linie - in einem Engagement für den Erhalt des Regenwalds. Der Vorschlag zum Kauf des gesamten Amazonas-Gebiets entstammt einer einfachen Rechnung, einer Kosten-Nutzen-Rechnung für die großen Versicherungsgesellschaften . In 2005 nämlich mussten die Eigentum-Versicherer 83 Milliarden Dollar zahlen. Die große Mehrheit der Forderungen kam durch Naturkatastrophen zustande. Wissenschaftler sind überzeugt, dass diese disaster durch den Klimawan

Amazonien zu Fussballfeldern??

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Amazonien verwandelt sich Stueck für Stueck in gruene Fussballfelder. Wer sollte da, vor allem mit der WM 2006, etwas dagegen haben? Bei wem sollten solche Bilder negative Emotionen wecken? Koennte die bunte Fussballparty dann nicht endlos weiter gehen! Zahlen werden meist nur anschaulich durch Vergleiche. Nackte Statistik dagegen hinterlaesst kaum Spuren. Die Vorstellung bleibt kalt, der Mensch unberueht. So sagt die reine Statistik: von August 2003 bis 2004 wurden 26.130 Quadratkilometer des tropischen Waldes in Amazonien zerstoert. Na und? Jeder Journalist weiß, um dies zu verdeutlichen, muss ein Vergleich her. Da bietet sich ein Fußballfeld an. Denn von einem Fußballfeld hat jeder eine Vorstellung, auf jeden Fall seit der WM 2006. Seither sollen ja neben traditionellen Fußballmuffels sogar Mädchen und junge Frauen Begeisterung erleben, sobald der Ball über das Feld rollt. Kein Wunder also: Der beliebteste Vergleich bei großen Flaechenangaben bleibt das Fußballfeld. Wer es genau ha

Sklaverei in Brasilien?

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Obwohl ich nicht viel von Kirchen halte, gibt es selbst zwischen den kirchlichen "Würdenträgern" Menschen, die sich wirklich einsetzen, mehr als unser eins. Dazu gehört gewiss Erwin Kräutler, Bischof in einer konflicktreichen Gegend am Amazonas und Xingu. Dieser Österreicher sagt, was Sache ist. Gerade habe ich das neue Buch von ihm in der Hand: "Lebenswelten und Problemfelder in Amazonien heute". Wobei sich das Buch besser liest als der Titel. Es ist ein Vortrag von Kräutler, den er im Rahmen der Wiener Vorlesungen gehalten hat. Der Picus Verlag Wien hat den Vortrag in einem kleinen Band herausgeben. Sklaverei heute in Brasilien? Wenn ich hierüber etwas lese, bin ich doch sehr skeptisch. Greenpeace verbreitet es, aber dennoch, mir scheint Sklaverei nun wirlich nicht mehr ins 21. Jahrhundert zu passen. Wird da nicht wohl doch übertrieben? Der Begriff Sklaverei gewählt, um mehr Aufmerksamkeit in den Medien zu erreichen? Bischof Kräutler muss es wissen und er bestäti

Vollstaendiges Importverbot gefordert

Der Naturschutzbund NABU hat ein dauerhaftes Verbot des Wildvogelhandels gefordert. "Das gegenwärtige Moratorium, das die Einfuhr von Wildvögeln in die EU wegen der sich global ausbreitenden Vogelgrippe noch bis zum 31. Juli verbietet, muss dauerhaft verankert werden", sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Auf der ab dem morgigen Dienstag in Brüssel stattfindenden Sitzung der EU-Chefveterinäre steht das Thema Wildvogelimporte erneut auf der Tagesordnung. Es drohe eine Aufweichung der jetzigen Regelung. Der NABU und sein Dachverband BirdLife International setzen große Hoffnungen auf EU-Kommissar Dimas: Europa muss nun Farbe bekennen, welchen Stellenwert es dem internationalen Artenschutz beimisst. Nach Einschätzung des NABU konnten durch den gegenwärtigen Importstopp bereits mehr als eine Million Wildvögel vor einem Leben hinter Gittern bewahrt werden. Die EU galt zuvor als der weltweit größte Abnehmer exotischer Vögel. Nur ein vollständiges Importverbot kann aber das drohende

Wilde Tiere gehoeren nicht hinter Gitter !

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Okay, neulich hatte ich nicht das richtige Foto. Wildtierflohmaerkte gestoppt, hieß die Meldung und es ging um neue Regelungen in Deutschland. Das Foto dazu war eine Aufnahme, die ich auf dem berühmten Markt in Iquitos, Peru, gemacht habe. Dort sieht man viele Händler, die mit Affen, Reptilien, Vögeln oder Schildkröten handeln. Hier nun aber das passendere Foto von der Tierschutzorganisation Peta Deutschland e.V.