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Indianer siegen über Regierung

30.08.2008 - Der peruanische Kongress hat am Freitag zwei neue Dekrete der Regierung García aufgehoben, die den Kauf und die Ausbeutung von indianischem Stammesland im Amazonasbecken vereinfachen sollten. Das Parlament kam damit der Forderung von über 60 Indianergruppen des Tieflandes nach, die am 9. August Kampfmassnahmen gegen die Dekrete aufgenommen hatten, schreibt die Neue Züricher Zeitung in ihrer Online-Version. Der Entscheid der Legislative komme einer schweren Niederlage von Präsident García gleich, so die NZZ. Kurz vor der Parlamentsdebatte hatte dieser die Massnahmen nochmals energisch verteidigt. Er müsse dem Lande sagen, dass eine Ablehnung dieser Dekrete ein schwerer historischer Fehler wäre, der den Wandel bremsen würde und diese indianischen Gemeinschaften für ein weiteres Jahrhundert in Armut und Marginalisierung halten würde. Die Rechtfertigung der Dekrete mit dem Hauptargument, diese seien für die Entwicklung der indianischen Gemeinschaften unerlässlich, sei allerdin

Indianer in Städten

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30.08.2008 - Amazonasindianer lebten bereits in Städten bevor die Europäer kamen. Archäologische Ausgrabungen und Luftaufnahmen im brasilianischen Amazonasgebiet haben dies jetzt bestätigt. Forscher unter der Leitung von Michael Heckenberger von der Universität von Florida haben zudem Belege für ein komplexes Straßen- und Siedlungsnetz gefunden . "Die Funde konnten wir auf das 15. Jahrhundert datieren, also noch auf die Zeit, bevor der erste Europäer Südamerika betreten hat", erklärt Mike Heckenberger, Professor für Archäologie. Der Wissenschaftler hat die Erkenntnisse jetzt im Journal Science veröffentlicht. Bisher war man davon ausgegangen, dass es im brasilianischen "Upper Xingu Gebiet" keine menschlichen Siedlungen gegeben hat. Neben Mauerresten und Kochgeschirr fanden die Forscher Beweise dafür, dass die Bewohner eine intensive Fischereiwirtschaft betrieben . "In und teilweise vor den Städten fanden wir künstlich angelegte Teiche und Tümpel, die darauf hin

Tag der indigenen Völker

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09.08.2008 Die UN erinnern heute daran, welche Greueltaten an eingeborenen Völkern begangen wurden. Der Tag soll gleichzeitig zu einem besseren Verhältnis zu indigenen Völkern aufrufen. Die Indianer der Amazonas-Regenwälder sind von den europäischen Konquistadoren, Sklavenhändlern, Missionaren und Kautschukbaronen fast ausgerottet worden. Sie wurden nicht als gleichberechtigte Menschen anerkannt. Man nutzte sie als billigste Arbeitskräfte, vertrieb sie aus ihren Wäldern, nahm ihnen ihre Kinder, zwang sie, sich von ihrer Kultur abzuwenden. Nur ganz langsam hat sich in den letzten Jahrzehnten ein neues Bewusstsein gebildet. Die Politik der brasilianischen Regierung hat sich grundsätzlich geändert. Die weit in die Wälder zurückgezogen lebenden Indianer dürfen heute nicht mehr von Weißen kontaktiert werden. Denn jeder Kontakt ist ein Schritt zur Zerstörung ihrer Kultur, ihrer Identität und ihres Wohlbefindens. Doch sobald wirtschaftliche Interessen mit den Rechten der Ureinwohner in Konfli

Kipp-Punkt am Amazonas?

01.08.2008 Der Amazonas-Regenwald droht auszutrocknen. Wird der Regenwald weiter vernichtet und schreitet die globale Erwärmung weiter fort, kann es zu katastrophalen Entwicklungen kommen. Die meisten Menschen denken bei dem Wort "Klimaerwärmung" an einen langsam fortschreitenden Prozess: Doch schon bei relativ geringen Temperaturanstiegen kann das Klimasystem bereits so genannte Kipp-Punkte erreichen , bei denen es zu abrupten und drastischen Änderungen kommt. Eine weitere Erwärmung könnte für den Amazonas-Regenwald drastische Folgen haben, zu diesem Schluss kommt eine neue Studie des Umweltbundesamtes. Im Winter 2005 gab es bereits im Amazonas-Regenwald eine schwere Dürre. Vor allem die Seitenarme des größten Stroms der Welt zeigten historische Tiefststände und einige Nebenflüsse waren ganz ausgetrocknet Eine globale Erwärmung zwischen 2 und 3 Grad Celsius, Rodungen und die intensive Ausbreitung von Straßen, Sojafeldern und Weideflächen für Rinder könnten schon bis 2050 zur

Brasilien verschärft Gesetze

25.07.08 Brasilien will mit schärferen Gesetzen gegen Waldräuber vorgehen. Die illegalen Rodungen im Amazonas-Regenwald haben in den vergangenen Monaten wieder zugenommen. Jeder fünfte im brasilianischen Regenwald gefällte Baum kommt aus Schutzgebieten, in denen Rodungen illegal sind. Der brasilianische Präsident Luiz Inacio Lula da Silva hat diese Woche zwei neue Dekrete unterzeichnet, mit denen die Waldräuber gestoppt werden sollen . Staatliche Inspektoren haben nun das Recht, Eigentum von Leuten zu beschlagnahmen, bei denen illegal gefälltes Holz entdeckt wird. Außerdem soll die Zahl der Polizeibeamten im Amazonasbecken aufgestockt werden. Die riesigen Waldflächen und die Abgelegenheit der größten Teile des Regenwalds machen es für den Staat Brasilien äußerst schwer, den Raubbau effektiv zu kontrollieren. Satelliten übermitteln zwar deutliche Bilder von den Waldschäden. Nötig wäre aber eine sehr große Zahl von Polizisten und Kontrolleuren, um die Holzräuber zu stoppen und zu bestraf

Wälder, die wir töten

07.07.08 - Alarmruf und Liebeserklärung zugleich: das neue Buch von der Primatenforscherin Emmanuelle Grundmann, "Wälder, die wir töten". Den Deutschen wird nachgesagt, ein überspanntes Verhältnis zum Wald zu pflegen. Hier schreibt eine Französin über die Tropenwälder der Erde und erzählt von ihrem spirituellen Verhälnis zu Wald und Bäumen. Doch der erste Eindruck trügt. Die engagierte Autorin schildert die ökonomischen Verhältnisse, die zur Rodung der Regenwälder führen, mit großen Detailkenntnissen. Wie von Motten zerfressen erscheinen ihr große Teile des Amazonas. Das Buch schildert die Geschichte der großen Regenwälder Südamerikas, Asiens und Afrikas. Die Ankunft der Kolonisatoren läutet die Zerstörung der Wälder ein. Danach kommen die ökonomischen Interessen Europas ins Spiel und mit ihnen die stetig voranschreitende Rodung des Urwalds. Grundmann zeichnet ein Porträt der aktuellen Situation in den Tropenwäldern. Sie zeigt die Hintergründe, die Ursachen und Folgen "

Gefangen macht faul

07.07.08 - Faultiere gelten als Schlafmützen - zu unrecht? Wie lange schlafen sie wirklich? Tierforscher untersuchen Tiere oft in Gefangenschaft. In natürlicher Umgebung wäre das mit Schwierigkeiten verbunden. Seit Jahrzehnten glauben die Biologen, Faultiere schlafen 16 Stunden pro Tag. Untersuchungen in Laborsituationen hatten dies gezeigt. Vergessen wurde dabei: Tiere reagieren im Labor und in der natürlichen Umwelt unterschiedlich. In freier Umwelt nämlich müssen Faultiere stets wachsam gegenüber Feinden bleiben. Im Gehege fühlen sie sich bald sicher und bekommen zudem das Futter vorgesetzt. Umstände, die Faultiere offenbar zu ausgiebigem Schlaf animieren. In der Natur dagegen ist Schlaf eher ein Luxus. Forscher vom Max-Planck-Institut in Starnberg untersuchten jetzt den Schlaf von Faultieren mit einem Miniatur EEG Recorder in ihrer natürlichen Umgebung. Das Messgerät wurde auf dem Kopf der Faultiere befestigt. Dazu hatte man sie kurzzeitig eingefangen. Nach dem Befestigen des Ger

Krokodilblut gegen Aids

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27.06.08 - Eiweiße aus Krokodilsblut bekämpfen Aidsviren. Forscher hoffen jetzt neue Antibiotika und Medikamente gegen Aids aus dem Blutserum von Alligatoren entwickeln zu können. Biochemiker von der McNeese University in Louisiana stellten fest: Alligatorblut kann viele Bakterien und Viren vernichten. Die Forscher vermengten Blutserum von Alligatoren mit Bakterienkulturen. Bereits 12 Stunden später stellten die meisten Keime ihre Vermehrung ein. Die Eiweiße der Krokodiele, von den Forschern Alligacine genannt, können sich offenbar gegen Aidsviren durchsetzen. Der US-Forscher Mark Merchant und sein Forscher-Team infizierten menschliche Lymphzellen im Labor mit Aidsviren. Anschließend behandelten sie die Zellen mit einer fünfprozentigen Serumlösung der Alligatoren. Die Lymphzellen selber blieben intakt, doch die Viren konnten nahezu alle bekämpft werden. In Tieren fanden die Forscher bislang nur selten antibiotisch wirksame Substanzen. Diese kommen eher in Pflanzen oder Mikroorganismen

Bewusst in Isolation

02.07.08 - Bilder eines bislang verborgenen Indianerstammes gehen um die Welt. Aus einem Flugzeug machten Indianerschützer die Fotos, um zu beweisen, dass es diesen bislang unbekannten Stamm im brasilianischen Amazonas-Regenwald gibt. Denn Holzfäller sind in dem Waldgebiet illegal am Roden großer Flächen und vertreiben die Ureinwohner aus ihrem Heimatschungel. Die Gesellschaft für bedrohte Völker schätzt die Zahl unentdeckter Stämme im Amazonas-Regenwald in Brasilien auf 60. Das heißt in den meisten Fällen wohl nicht, dass die Indianer nichts von der sie umgebenden Zivilisation wissen. Im Gegenteil: Sie haben sich freiwillig für die Isolation entschieden. Seit vielen Jahrzehnten ziehen sich die Indianer im Amazonas immer weiter in den Dschungel zurück, auf der Flucht vor Straßenbau, Holzfällern, Farmern, Jägern. Der Kontakt mit der Außenwelt gefährdet die Indianer zudem physisch. Sie können sich schnell mit Masern oder Tuberkulose anstecken. In der Vergangenheit sind nach einem ersten

Zoos artengerecht?

01.07.08 - Tierquälerei in deutschen Zoos? Der stern wollte es genau wissen, nahm 50 große und kleine Tierparks in ganz Deutschland unter die Lupe. Eine EU-Richtlinie schreibt längst für jede Tierart Gehegegröße und Haltungsbedingungen vor. Wie sieht es in den deutschen Zoos wirklich aus? "Tier-Zuchthäuser, in denen Tiere gequält und psychisch gebrochen werden, gibt es in deutschen Zoos bis auf ganz wenige Ausnahmen nicht mehr", so das Ergebnis des stern Zoo-Tests. Die Haltung von Riesenschlangen zählt allerdings zu den negativen Ausnahmen: Schlangen können sich nicht lang machen, stoßen mit Kopf oder Schwanz an die Grenzen ihrer Behausung. Gerade in den letzten zehn Jahren hat sich in den Tierparks viel getan. Eine neue Philosophie hat die Zoos grundlegend verändert. Heute sehen die Zoos ihre Aufgaben neben einer tiergerechten Haltung auch darin, bedrohten Tierarten einen geschützten Raum zu geben. Die Zoos legen einen Schwerpunkt ihrer Arbeit darauf, selten gewordene Tierar

Artenschutz von Unternehmen gefordert

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08.06.08 Ein Drittel der Amphibien vom Aussterben bedroht. Die Bedeutung der Biodiversität, der biologischen Vielfalt, scheint jedoch nur wenigen in seinem ganzen Ausmaß bekannt. Jedenfalls kann sich nur knapp ein Viertel der Deutschen unter dem Begriff Biodiversität etwas vorstellen . So das Ergebnis einer deutschlandweiten Studie des Kompetenzverbundes Biodiversität in Frankfurt vom Mai 2007. Möglicherweise trug hier das sperrige Wort Biodiversität mit zu dem schlechten Ergebnis bei. Bei der Artenvielfalt geht es nicht um ein paar Tierchen, die vielleicht ganz nett anzuschauen sind, aber deren Verschwinden niemandem wirklich auffallen würde. Schließlich, wo wird argumentiert, sind im Laufe der Jahr Millionen 99,99 % aller Arten ausgestorben. Es entstanden in der endlosen Zeit immer wieder neue Arten. Doch wir haben diese unüberschaubare Zeit nicht zur Verfügung. Wir sind auf die biologische Vielfalt in den Meeren und Küstenregionen, vor allem aber in den Wäldern der Erde angewie

Zerstörung auf Höchststand

08.06.08 - In Brasilien hat die Zerstörung des Amazonas-Regenwaldes einen neuen Höchststand erreicht. Allein im April wurden über 1.100 Quadratkilometer Regenwald gerodet. Vor allem wird der Wald zerstört, um Flächen für Soja-Anbau zu gewinnen. Nach Angaben des WWF erzeugt das Abbrennen der Wälder am Amazonas mehr CO2 als der gesamte internationale Flugverkehr.