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Strom zerstört Regenwald

Stromerzeugung durch Wasserkraftwerke wird zur großen Gefahr für den Amazonas Regenwald. In den neun Ländern, auf denen das gesamte Amazonasgebiet verteilt ist, planen die Regierungen Hunderte von Staudämmen zu bauen. Doch die Staudämme zerstören riesige Ökosysteme für immer. Dabei werden die Wasserkreisläufe der Flüsse gestört, Feuchtgebiete trocknen aus. Und neuere Untersuchungen haben gezeigt, dass immense Mengen an Treibhausgasen durch die Überflutungen freigesetzt werden. Am Bau der zerstörerischen Staudämme beteiligen sich auch deutsche Firmen, vor allem Siemens. Protestaktionen haben den Bau von Staudämmen in Brasilien verzögert . Doch weitere Aktionen sind dringend nötig. Vor allem die Bewohner des Regenwalds, vor allem die indigenen Völker, verlieren durch die Staudämme ihre Lebensgrundlage.

Brasiliens Präsident will Schutzgebiet massiv verkleinern

Nach Medienberichten will Michel Temer, der Präsident Brasiliens, mit einem neuen Gesetz den Nationalpark Jamanxim massiv verkleinern. Er hat den Gesetzentwurf bereits in den Kongress eingebracht. Damit würden dem Schutzgebiet 350.000 Hektar entzogen. Beobachter der Politik in Brasilien sind überzeugt, dass der Präsident mit der Verkleinerung des Schutzgebietes die mächtige Agrar-Fraktion im Kongress auf seine Seite ziehen will. Denn der konservative Temer ist wegen Korruptionsvorwürfen von einer Amtsenthebung bedroht. Die Generalstaatsanwaltschaft hat nach einem Bericht der Deutschen Welle bereits eine Klageschrift gegen Temer wegen Korruption beim Obersten Gericht eingereicht. Mit dem Gesetz soll das wichtige Schutzgebiet im Bundesstaat Pará um 27 Prozent verkleinert werden. Damit würde ein großer Teil des Urwalds wieder den Kettensägen überlassen werden. Die ursprünglichen Pläne hatten eine noch größere Schrumpfung der Schutzgebiete vorgesehen. Ein Besuch von Temer in Norwege

Der Amazonas vor 50 Jahren

Wie sah der Amazonas vor 50 Jahren aus? Damals war dieser riesige Wald noch weitestgehend Urwald. Der erstreckte sich in Brasilien noch weit in den Osten, wo heute endlose Viehweiden die Landschaft prägen. Vor 50 Jahren gab es gerade mal 300 Kilometer befestigte Straßen im Amazonas Becken. Ein halber Kontinent, der zu der Zeit nur auf den Flüssen befahren werden konnte. Doch 1964 putschte sich das Militär an die Macht. Die Eroberung des Hinterlandes, des Urwaldes war eines der ganz entscheidenden politischen Ziele des Militärs. Die Generale wollten "den Amazonaswald mit Zivilisation überschwemmen". Der Dschungel war den Militärs ein Dorn im Auge. Der größte Teil des Landes war militärisch nicht zu kontrollieren. Jedem Militär bereitet so etwas wohl Magenschmerzen. Zudem gabe es auf dem Lande im Süden und vor allem im Nordosten Brasiliens eine große Zahl von notleidenden Bauern und Landlosen. Bevor es hier zu Aufruhr oder Widerstand gegen Großgrundbesitzer kam, sollte

Wasserkraft mit Nebenwirkungen

Die Regierungen mehrerer Amazonas-Länder planen den Bau weiterer Wasserkraftwerke. Doch eine neue Studie zeigt, der Schaden wäre größer als der Nutzen. Das Amazonas-Becken ist eine gigantische Flusslandschaft. Entsprechend hoch ist das Potenzial für Wasserkraft. Und Strom aus der Kraft des Wassers scheint auf den ersten Blick eine umweltfreundliche Lösung des Energiebedarfs.  Über 100 weitere Wasserkraftwerke sollen im Amazonas-Becken gebaut werden. Doch jetzt schlägt ein Wissenschaftlerteam der Universität von Texas Alarm. Denn die Staudämme halten Schlamm und Sedimente in riesigem Ausmaß zurück. Dieser Schlamm aber ist äußerst fruchtbar. Wenn die Staudämme in Zukunft noch mehr Schlamm zurückhalten, würden Mangroven- und Regenwälder auf Dauer geschädigt.  Neben der Kraft des Wassers sind in den Amazonas-Ländern reichlich Wind und Sonne vorhanden. Damit könnte der steigende Energiebedarf der Länder gedeckt werden.  Quellen: Fachjournal Nature (DOI: 10.1038/nature

Chico Mendes

Chico Mendes gilt als der erste Umweltschützer Brasiliens. Als ihn 1988 zwei Auftragskiller erschossen, sorgte dies für Schlagzeilen weltweit.  Plötzlich war die Zerstörung des Amazonas Regenwalds zu einem Thema geworden.  Chico Mendes wuchs in einem kleinen Ort im Dschungel auf. Bereits mit 9 Jahren musste er Kautschuk zapfen. Doch er war ein Kämpfer für Gerechtigkeit. Als erster Gewerkschaftsführer brachte er die Indianer, die Ureinwohner des Regenwalds und die Kautschukzapfer zusammen,  Seine Vision war, alle Menschen sollten friedlich den Regenwald so nutzen, dass der Wald selbst nicht gefährdet wird. Und so stellte er sich gegen die Front der Agrarwirtschaft. Den Großgrundbesitzern ging es um Weideflächen für die Rinder. Dafür machten sie Kahlschlag am Regenwald.  Chico Mendes war bei weitem nicht der einzige, der den Widerstand mit dem Leben bezahlte. Hunderte einfacher Kautschukzapfer und Ureinwohner oder Uferbewohner fielen den Killern zum Opfer. Und sogar noch he

Klimaerwärmung am Amazonas

Was macht die Klimaerwärmung mit dem Amazonas Urwald? Und welche Wirkungen hat die Zerstörung des Regenwalds auf das globale Klima? Diese Fragen beschäftigen mich. Hier habe ich eine sehr aufschlussreiche Radiosendung gefunden, allerdings aus dem Jahr 2012. Doch die Sendung gibt einen sehr guten Überblick über die Klimaforschung im Amazonas. 1.000 Forscher aus aller Welt suchen dort Antworten auf die entscheidenden Fragen nach dem Klima. Hier der Link zur Sendung: Amazonas-Urwald und Weltklima

Geheimnisse der Kolibris studiert

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Forscher zerlegen die Flugkünste der Kolibris mit Hochgeschwindigkeitskameras in 500 Einzelbilder. Dabei stoßen sie auf erstaunliche Eigenarten der Winzlinge.  Im neuen National Geographic Heft (Juli 2017) erhält man einen Überblick über den Stand der Kolibri-Forschung. Der kleinste der Winzlinge ist gerade mal 2 Gramm schwer. Bis zu tausendmal kann so ein winziges Herz pochen. Sie schlagen mit ihren Flügeln nicht wie die anderen Vögel. Sondern sie drehen die Flügel um mehr als 90 Grad, um sie dann in die Gegenrichtung zu bewegen. Doch das ist nicht alles. Die kleinsten der Vogelwelt werben um ein Weibchen mit Sturzflügen. Dabei erreichen sie Geschwindigkeiten bis zu fast 100 Stundenkilometer. Und noch mehr: Ihre Schwanzfedern erzeugen im Sturzflug eine Art Zwitschergeräusch. Mehr zu dem einzigartigen Balztanz auf meiner Webseite .

Gesündeste Arterien der Welt

Die Tsimane in Bolivien haben die gesündesten Arterien der Welt. 85 % der Ureinwohner haben keinerlei Risiko für Herzkrankheiten. Bei US-Amerikanern dagegen sind es gerade mal 14 %. US-Forscher untersuchten den Zustand der Blutgefäße der Tsimane. Das Ergebnis unterstreicht noch mal, was wir ja eh wissen. Auf unser Alltagsleben kommt an, wie sehr wir gegen Herzkrankzeiten geschützt sind. Die Tsimane ruhen sich höchstens 10 % ihrer Tageszeit aus. Ansonsten sind sie in Bewegung. Sie jagen, fischen oder arbeiten auf dem Acker und in ihren Gärten. Dagegen verbringen wir im Schnitt mittlerweile die Hälfte des Tages im Standby Modus. Wir sitzen vor dem Monitor, vor dem Fernseher, beim Essen, bei Meetings, in der Uni, in der Schule....wir sitzen einen Großteil unserer Zeit. Und dann noch die Ernährung.  Die Tsiname leben in einem noch weitgehend natürlichen Waldgebiet im Tiefland von Bolivien. Sie  essen wenig Fleisch und Fisch. Sie ernähren sich vorwiegend vegetarisch. Reis, Maniok, Mais

Brasiliens Rolle rückwärts

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Umweltschützer in aller Welt greifen die brasilianische Regierung an. Diese plant Schutzgebiete im Amazonas Regenwald zu verkleinern.  Der WWF hat errechnet, dass Schutzgebiete um 600.000 Hektar verloren gehen könnten. Das entspricht mehr als der doppelten Fläche des Saarlands. Betroffen seien auch Teile des ARPA-Schutzgebiets. Dies hat Deutschland zu einem Großteil mitfinanziert. Der WWF appelliert daher an die Bundeskanzlerin, sich für den Stopp der Pläne beim brasilianischen Präsidenten Temer einzusetzen.  Foto: Roberto Maldonado / WWF Quelle:  WWF: "Showdown am Amazonas"

Antibiotika im Fell der Faultiere?

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Wir sind in eine missliche Lage geraten. Immer mehr Antibiotika wirken nicht mehr so wie früher. Die Krankheitserreger haben Resistenzen gebildet. Manche Krankheiten, die noch vor einigen Jahren mit Antibiotika geheilt wurden, sind jetzt wieder unheilbar. Antibiotika aber stammen im Ursprung alle aus der Natur. Forscher sind nun in entlegensten Regionen der Erde auf der Suche nach natürlichen Antibiotika. Im Fell der Faultiere leben Myriaden von Kleintieren. Schmetterlinge legen in das Fell ihre Eier. Doch auch Bakterien leben dort. Also nicht ausgeschlossen, dass sich im Fell der Tiere Antibiotika befinden. Forscher sind dem jetzt auf der Spur. Denn etwa die Hälfte aller Medikamente haben ihren Ursprung in Pflanzen, Pilzen oder Bakterien, also in der Natur. Die Forscher vermuten nun in der Vielfalt des Lebens in den Regenwäldern viele unentdeckte Heilmittel. Faultiere sind die neuen Hoffnungsträger der Antibiotika Forscher. Im filzigen Fell der Tiere könnten neue Antibioti