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Allein überlebt

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Das gesamte Ureinwohner-Volk im brasilianischen Regenwald ermordet. Nur ein Mann überlebte.  Die Brasilianische Indianerbehörde FUNAI sorgt für den einzig überlebenden Mann eines Indianerstammes im Regenwald. Seit über 20 Jahren beobachten die Indianer-Schützer den Mann. Sein Lebensraum ist zum Schutzgebiet erklärt. Die FUNAI veröffentlichte jetzt ein Video, in dem der Mann zu sehen ist.

Der letzte Herr des Waldes

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Dieses Buch hat es mir angetan. Hier erzählt kein Reisender über den Amazonas und seine Ureinwohner. In dem Buch spricht auch kein Ethnologe über die Kultur der Indigenes. Und hier beschreibt auch kein Journalist die Welt. Ganz anders: Dem Journalisten Thomas Fischermann ist es gelungen, die Stimme des Tenharim Indianers Madare Juwa für uns hörbar werden zu lassen. Großvater Kikí, Vizehäuptling vom Volk der Tenharim spricht mit ZEIT-Reporter Thomas Fischermann über die Krankheit, die die weißen Invasoren, die er "Holzfäller" und "Goldgräber" nennt, über die Welt gebracht haben. Leben an der Front Die Tenharim leben an der Front. Der Front zwischen der sich zivilisiert nennenden Welt und der ursprünglichen Lebenswelt der Indigenes. Die Transamazonika läßt die beiden Welten aufeinander stoßen. Madare Juwa spricht ohne die zivilisierte Schere im Kopf. Seine Stimme klingt unvoreingenommen. Offen erzählt er davon, dass seine Vorfahren Menschenfleisch aßen

Trommeln statt Handy

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Die Boras im Amazonas haben ihre Sprache in Trommelschläge übersetzt.  Eine internationales Forscherteam hat die Trommelsprache der Boras Indianer untersucht. Dabei stießen sie auf die besondere Bedeutung des Sprachrhythmus. Der Rhythmus erweist sich bei der Unterscheidung der Wörter als ausschlaggebend. Überdies hat die menschliche Stimme allenfalls die Fähigkeit eine Reichweite von 200 Metern zu erlangen. Indem die Boras Wörter und Sätze mit den Trommelschlägen nachahmen, erreichen sie das Hundertfache an Reichweite. Die Trommeln stellen die Boras aus Holzstämmen von zwei Metern Länge her. Die Baumstämme lassen sie auf besondere Weise durch ein Feuer aushöhlen. Jede Trommel erzeugt zwei Tonhöhen. Da sie zwei Trommeln gleichzeitig benutzen, stehen ihnen vier Tonhöhen zur Verfügung. Die Sprache der Boras ist mittlerweile vom Aussterben bedroht. Noch leben etwa 1.500 Boras in kleinen Gemeinschaften verstreut in Peru und Kolumbien. Quellen: Max-Planck-Gesellschaft: Rhyt

Kanadier im Amazonas gelyncht

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Der Kanadier Sebastian Woodroffe wurde im Amazonas Regenwald in Peru geschlagen und gelyncht. Die Indigenes hielten ihn für schuldig die 81-jährige Schamanin Olivia Arévalo getötet zu haben. Der 41-jährige Kanadier war offenbar Patient der indianischen Heilerin gewesen. Mit einem Smartphone war das Lynchen des Mannes aufgenommen worden und grassierte in sozialen Medien. Kein Vertrauen in die Polizei Die britische Zeitung Guardian zitiert Ronald Suárez, die höchste Autorität des indigenen Volkes der Shipibo-Konibo: Die Männer, die für das Lynchen verantwortlich waren, handelten spontan und entsprechend dem traditionellen Recht des indigenen Volkes. Er fügte hinzu, dass sie wenig Vertrauen in die Polizei haben. Viele Verbrechen gegen die Indianer blieben unbestraft. Die Schamanin war am 19. April 2018 mit zwei Schüssen getötet worden. Sie war eine anerkannte Heilerin. Die Fülle des traditionellen Wissens der Shipibo-Konibo war in der Schamanin aufgehoben. Das peruanische

Freiwillige Isolation anerkannt

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Im Amazonas Regenwald in Peru leben noch sieben Ethnien, die es vorziehen keinen Kontakt zu unserer Zivilisation einzugehen.  Jetzt hat die Regierung in Peru die freiwillig isoliert lebenden Indianer anerkannt. Damit ist zwar noch nicht endgültig gesichert, dass sie ungestört in ihrem Gebiet leben werden. Doch vollzogen ist nun der erste Schritt, um auch ihre Landrechte anzuerkennen. Wirtschaftliche Interessensgruppen hatten die Existenz der Ethnien lange abgestritten. Denn ihnen geht es um Holz, Erdöl und Straßenbau. Jetzt aber sollen die Schutzgebiete der Indianer sogar ausgeweitet werden. Bislang umfassen die Gebiete eine Fläche, die in etwa der Mecklenburg-Vorpommern entspricht. Erdöl schlummert unter dem Gebiet der Matsés Trotz dieser Maßnahme der peruanischen Regierung sehen Kritiker damit die indigenen Völker des Gebietes noch nicht außer Gefahr. Dorothea Hamilton von der Online-Redaktion amerika21 verweist auf Erdölkonzessionen, die dem peruanischen Staat gehören.

Völlig überrascht über Gerichtsentscheid

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Mancher in Kolumbien mag jetzt verwundert und verdutzt sein. Denn das Oberste Gericht hat einen klaren Entscheid für den Regenwald gesprochen.  Das Gericht verlangt einen Aktionsplan der Regierung bis September dieses Jahres. Damit soll die Abholzung des Regenwalds bis 2020 komplett beendet werden. Der Gerichtsentscheid ist von historischer Bedeutung, weil zum ersten Mal in einem südamerikanischen Land ein Gericht den Regenwald als juristische Person anerkennt. Dadurch hat das Gericht den Regenwald wie einen Menschen oder ein Unternehmen behandelt, berichtete Madlen Haarbach gestern im Tagesspiegel. Wer dem Regenwald schadet, muss künftig mit Strafe rechnen. Den kolumbianischen Staat hatten 25 Kinder und Jugendliche vor dem Obersten Gericht angeklagt. Ihre Argumente: Die Zerstörung des Regenwalds beeinträchtige ihr Recht auf Leben und Gesundheit. Denn der Regenwald sei für das Klima entscheidend. Dem folgte das Gericht mit seiner Entscheidung. Denn die bisherigen Maßnahmen zum

Eine Million Indianer am Amazonas

Bis vor kurzem galt das Amazonas Gebiet als immer schon spärlich besiedelt. Doch nun sind Archäologen auf Überreste von Häusern, Dörfern und Städten gestoßen. Dadurch hat sich jetzt gezeigt, dass der Amazonas Regenwald bereits vor der Ankunft der Europäer bis zu einer Million Indianern Lebensraum bot. Die Siedlungen waren nach den neuen Erkenntnissen der Wissenschaftler der britischen Universität Exeter nicht vorwiegend entlang der großen Flüsse. Tausende von größeren Dörfern existierten sogar tiefer im Regenwald. Damit wurde deutlich, dass der Regenwald bereits vor Ankunft der Europäer von Menschen beeinflusst war. Die damaligen Bewohner bauten bereits Nutzpflanzen an. Sie ernährten sich vom Ackerbau. Der Archäologe Jonas Gregario de Souza der Universität Exeter widerspricht der weit verbreiteten Annahme, dass der Regenwald unberührt war und vor allem Nomaden beherbergte. Mitten im Regenwald lebten viel mehr Menschen als angenommen. Quelle: Pressemeldung der Universität Exeter

Indigenes gefährdet

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Indianer Schutz abgezogen Brasilien schützt die Indigenes vor bewaffneten Goldsuchern, Holzfällern oder Brandstiftern.  Bisher. Doch jetzt hat die Regierung den Schutz in einer Konflikt reichen Region zurückgezogen.  Um die Indianer zu schützen, betreibt die FUNAI, die brasilianische Indianer-Schutzorganisation, am Rande der Schutzzonen Stationen mit FUNAI-Mitarbeitern. Jetzt sind die Mitarbeiter der FUNAI von  mehreren dieser Stationen abgezogen.  Besonders im Gebiet tief im Dschungel, wo die Javari leben. Die Javari sind jetzt in ihrem Reservat schutzlos möglichen Eindringlingen ausgeliefert.  Lucia Newman war für Al Jazeera vor Ort. Sie berichtet über die aktuelle Lage in dem Indianer Reservat. Die Journalistin vermutet, dass die brasilianische Regierung wegen der prekären wirtschaftlichen Lage wieder verstärkt auf die Ressourcen der Regenwälder Zugriff bekommen will. Und dabei stören offenbar die Stationen der FUNAI. 

Eklatantes Artensterben

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Klimaerwärmung führt zu Massensterben Eine Studie im Auftrag des WWF kommt im Ergebnis zu erschreckenden Vorhersagen. Demnach würde für unsere Kinder nicht mehr viel vom Amazonas Regenwald übrig bleiben. Sollte sich nicht grundlegend der Kurs ändern, steuert die Menschheit auf einen Temperaturanstieg von 4,5 Grad zu. Dann rechnen die Forscher der Universität East Anglia in Großbritannien mit einem Rückgang allein der Pflanzenvielfalt im Amazonas Regenwald um beinahe 70 Prozent. Nur wenn es gelingt, die Erwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen, kann die Vielfalt des Lebens auf der Erde erhalten bleiben. Die bisher von den Staaten zugesicherten Maßnahmen seien viel zu zaghaft und werden Mensch und Natur vor massive Probleme stellen, so der WWF. Was fällt mir dazu ein?  Die Studien, die wissenschaftlichen Vorhersagen, nimmt keiner mehr ernst. Warum? Weil Wissenschaftler sich oft geirrt haben? Den deutschen Wald dürfte es eigentlich nicht mehr geben, wenn sich die Prophezeiun

Neues Buch zu Regenwälder

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Rainforest - Dispatches from Earth´s most vital Frontlines Tony Juniper, bekannter britischer Umweltaktivist, hat ein neues Buch vorgelegt. Endlich ein Überblick über den aktuellen Zustand der Regenwälder unseres Planeten. Wem es nichts ausmacht, dass dieses Buch bislang nur auf Englisch vorliegt, dem kann ich es wärmsten empfehlen. Denn der Umweltexperte erzählt sehr anschaulich über seine eigenen Erfahrungen als Aktivist für den Erhalt der Regenwälder. Er kennt die Situation vor Ort. Andererseits ist er auf höchster politischer Ebene als Berater tätig gewesen. Eine Chance besteht noch Der Leser bekommt einen umfassenden Einblick in die Geschichte der Regenwälder wie auch in den Jahrzehnte langen Kampf für den Schutz der Urwälder. Hier spricht jemand mit der vollen Erfahrung und dem Erleben der praktischen Arbeit. Den wissenschaftlichen Stand der Regenwald-Forschung erläutert er konkret zu den einzelnen Bereichen. Dabei sind die Regenwälder aller Kontinente im Fokus.

Tag des Waldes national verengt

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Der deutsche Wald wird geliebt wie selten Wenn ich in die große Buchhandlung gehe, treffe ich auf große Ausstellungsflächen mit Büchern über den deutschen Wald. Doch wo bleiben die Regenwälder? Ein aktuelles Buch über die Regenwälder gibt es nämlich nicht. Fast ausschließlich gilt der Tag des Walds in Deutschland dem eigenen Wald. Vergessen ist dabei auch, dass die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) Anfang der 70er Jahre den 21. März als internationalen Tag des Walds empfohlen hat. Hintergrund war damals die globale Waldvernichtung. Den Blick öffnen Doch der globale Irrsinn der Vernichtung der Regenwälder schreitet Tag für Tag weiterhin voran. Unser Blick richtet sich hingegen immer stärker auf den national begrenzten Bereich. Wir konzentrieren uns auf unsere Region, auf unser Land. Die Ferne gerät aus dem Blickfeld. Doch das wird zurück schlagen. Denn auch unsere Natur ist eingebunden in planetarische Kreisläufe. Diese Welt ist eine

Brasilianer warnt vor Austrocknung des Regenwalds

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Wenn sich das Erdklima weiter verändert durch Abholzung oder Erwärmung, könnten die Hälfte der Amazonas Regenwälder austrocknen.  Mit dieser Warnung versucht der bekannte brasilianische Klimaforscher Carlos Nobre die Öffentlichkeit aufzurütteln. Doch gleichzeitig sieht er die Chancen einer Umkehr in der Regenwald-Politik der brasilianischen Regierung als gering an. Denn die Demokratie funktioniere in Brasilien nicht mehr. Die Bevölkerung spricht sich in der Mehrheit klar für den Erhalt des Regenwalds aus. Die Regierung dagegen folge anderen Interessen. Wenn es keine Umkehr gebe, dann seien in den nächsten 12 Jahren bereits 20 Prozent der riesigen Waldflächen der grünen Lunge des Planeten gefährdet auszutrocknen. Der Brasilianer Nobre fordert eine enge Zusammenarbeit zwischen Wissenschaftlern und Politikern. Bisher hinke die Politik den wissenschaftlichen Erkenntnissen bis zu 15 Jahren hinterher. Um den Regenwald zu erhalten, müsse die wirtschaftliche Herangehensweise fun

Handelskrieg auf Kosten des Regenwalds

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Der internationale Handel ist wie ein Mikado-Spiel. Alles baut auf einander auf, ist miteinander aufs Engste verbunden. Die Änderung an einer Stelle zieht etliche Folgen an anderen Stellen nach sich.  Wenn Trump tatsächlich höhere Zölle auf den Import chinesischer Waren setzt, wird China voraussichtlich Gegenmaßnahmen treffen. Als wahrscheinlich gilt, dass China den Import von US-amerikanischem Soja mit Importzöllen belegen wird. Von den gegenwärtigen Agrarexporten der USA nach China machen 63% Soja aus. Nach Angaben der Züricher Zeitung wird der Soja-Export nach China auf 12 Milliarden $ geschätzt. Der durch die Import-Zölle verteuerte US-amerikanische Soja würde für die chinesischen Importeure an Wert verlieren. Alternativen würden ins Auge genommen. Weiteren Urwald roden für erhöhte Soja-Produktion An erster Stelle steht da Brasilien. Bereits jetzt gehört es zu den größten Soja-Export Ländern. Eine weitere Steigerung des brasilianischen Soja-Exports müsste zunächst

Stumme Fische sprechen

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Fische sind nicht stumm. Doch sie kommunizieren auf eine Weise bei der wir taub dastehen.  Jetzt sind australische Forscher dem Phänomen der kommunizierenden Fische nachgegangen. Mit Unterwassermikrofonen erfassen sie den Sound der Fische. Und ihre Computer-Programme sortieren den Sound. Dadurch erkennen die Wissenschaftler welche Arten in einem Gewässer vorhanden sind. Mühsames Zählen hat ein Ende Mit der neuen Methode wird nun nicht nur deutlich, welche Arten in einem Gewässer leben. Sondern der Sound lässt auch auf die Anzahl der Fische schließen. Und weil bestimmte Arten sauberes Wasser zum Leben benötigen, lassen sich nun aufgrund des Sounds der Fische Rückschlüsse auf die Qualität des Wassers schließen. Doch ob die Methode auch im Amazonas Flusssystem funktioniert? Dort gibt es mindestens 2.200 Fischarten. Obendrein vermutlich noch viele nie erfasste Arten. Zum Vergleich: In den Flüssen Europas leben gerade 150 Arten. Jedenfalls noch viel Arbeit bis sich das Grunzen,