Kanadier im Amazonas gelyncht

Der Kanadier Sebastian Woodroffe wurde im Amazonas Regenwald in Peru geschlagen und gelyncht.

Die Indigenes hielten ihn für schuldig die 81-jährige Schamanin Olivia Arévalo getötet zu haben. Der 41-jährige Kanadier war offenbar Patient der indianischen Heilerin gewesen. Mit einem Smartphone war das Lynchen des Mannes aufgenommen worden und grassierte in sozialen Medien.

Kein Vertrauen in die Polizei

Die britische Zeitung Guardian zitiert Ronald Suárez, die höchste Autorität des indigenen Volkes der Shipibo-Konibo: Die Männer, die für das Lynchen verantwortlich waren, handelten spontan und entsprechend dem traditionellen Recht des indigenen Volkes. Er fügte hinzu, dass sie wenig Vertrauen in die Polizei haben. Viele Verbrechen gegen die Indianer blieben unbestraft.

Die Schamanin war am 19. April 2018 mit zwei Schüssen getötet worden. Sie war eine anerkannte Heilerin. Die Fülle des traditionellen Wissens der Shipibo-Konibo war in der Schamanin aufgehoben.



Das peruanische Parlament in Lima hatte nach der Nachricht ihres Todes eine Schweigeminute gehalten. Weithin bekannt ist, dass führende Personen der Indigenes häufig Todesdrohungen bekommen.

Woodroffe war in den Regenwald gereist, um das medizinische Wissen der Indigenes zu studieren.  Die peruanische Polizei ermittelt nun in verschiedene Richtungen.

Quelle: "Canadian lynched in Peru after being accused of shaman´s death" in: The Guardian 23.04.2018

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